Was sind Antibiotika?
AntibiotikaAntibiotika sind Medikamente, die Bakterien abtöten oder deren Wachstum hemmen. Sie sind daher eine wichtige medizinische Waffe im Kampf gegen bakterielle Erkrankungen bei Mensch und Tier. Antibiotika werden gegen bakterielle Infekte wie zum Beispiel Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen eingesetzt. Bei einem geschwächten Immunsystem können Antibiotika zum Schutz vor Infekten auch vorbeugend verschrieben werden.
Es gibt verschiedene Klassen von Antibiotika mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen. Jede Antibiotikaklasse greift Bakterien auf eine andere Art und Weise an. Gewisse verhindern beispielsweise, dass Bakterien neue Zellwände bauen können. Andere stoppen die Weitergabe der Erbinformation bei der Vermehrung.
Bakterien können sich an Antibiotika gewöhnen und gegen Antibiotika resistent, also unempfindlich, werden. So verlieren Antibiotika ihre Wirksamkeit.
Antibiotika genau so verwenden, wie verschrieben
MenschEine falsche Einnahme kann zu Resistenzen führen. Gegen resistente Bakterien wirken bisherige Antibiotika nicht mehr. Infektionskrankheiten sind dadurch schwieriger zu behandeln oder in einzelnen Fällen gar nicht behandelbar. Halten Sie sich genau an die von der Ärztin / dem Arzt verordnete Dosierung und Behandlungsdauer. Die individuell verschriebene Dosierung garantiert Ihnen eine optimale Wirksamkeit Ihres Antibiotikums. Brechen Sie die Behandlung nicht vorzeitig ab, auch wenn Sie sich nach einigen Tagen bereits besser fühlen…mehr erfahren
Bringen Sie angebrochene Packungen zurück
MenschEntsorgen Sie Antibiotika nie im Hausmüll und tragen Sie dazu bei, dass diese nicht in die Umwelt (z.B. ins Abwasser) gelangen. Bewahren Sie keine Antibiotika auf, um diese bei anderen Erkrankungen zu verwenden.
Zur Website: bag
Gesunde Klauen – weniger Antibiotika
TierGesunde Klauen sind das A und O einer erfolgreichen Rindviehhaltung. Mit dem Projekt «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» soll in der Schweiz unter anderem der Einsatz von Antibiotika und schwermetallhaltigen Desinfektionsmitteln langfristig reduziert werden.
Link zum Newsletter-Beitrag «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» (PDF)
Mit dem Newsletter immer informiert
Vertiefende InformationenDer Bund informiert mit einem Newsletter regelmässig über den aktuellen Stand der Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz StAR.
ARA: Neue Lösungen für Spitalabwasser
Vertiefende InformationenIst die Kanalisation nach starkem Regen überlastet, gelangt ein Teil des Abwassers ungereinigt in unsere Gewässer – und damit auch antibiotikaresistente Bakterien. Unerwünscht ist dies vor allem bei Spitalabwasser. Das Zusammenspiel von Abwasserreinigungsanlagen und Kanalisation soll nun optimiert werden.
Link zum Fachartikel Antibiotikaresistenzen im Wasserkreislauf (PDF, 735 kB, 15.11.2019)
Link: Reduktion von Antibiotikaresistenzen in Gewässern (PDF, 304 kB, 15.11.2019)
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Weniger Infektionen nach chirurgischen Eingriffen
Vertiefende InformationenWundinfektionen sind Komplikationen, die nach einer Operation vorkommen können und die Genesung verzögern. Doch das muss nicht sein. Durch vorbeugende Massnahmen sind viele davon vermeidbar. Das Nationale Zentrum für Infektionsprävention Swissnoso hat dazu ein Bündel von praktischen Massnahmen entwickelt. Seit Oktober 2018 steht das Präventionsmodul «SSI Intervention» allen Schweizer Spitälern zur Verfügung.
Video ansehen: Das 1-Minuten Rezept für eine OP ohne Infektionen
Link zum Praxisbeispiel SSI Intervention Kantonsspital Baden
Swissnoso – Modul SSI (Surgical Site Infections)
Wogegen nützen Antibiotika? Wogegen nicht?
AntibiotikaAntibiotika sind verschreibungspflichtige Medikamente, die das Wachstum von Bakterien verhindern oder diese abtöten. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Gegen Viren, Pilze und Parasiten, die bei Mensch und Tier zu vielen verschiedenen Erkrankungen führen können, sind sie nutzlos. Daher ist es wichtig, dass Antibiotika nur bei bakteriellen Infekten eingesetzt werden.
Antibiotika nicht mit anderen teilen
MenschTeilen Sie Ihnen verschriebene Antibiotika nicht mit anderen Personen. Ihre Behandlung ist für Sie verschrieben worden und entspricht Ihrem persönlichen Bedarf.
Zur Website: antiobiotika-richtig-einsetzen
Zur Website: BAG
Die Verantwortung muss gemeinsam getragen werden
TierTierhaltende und die Tierärzteschaft sind zusammen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bei Tieren zuständig. Wenn alle am selben Strick ziehen, ist uns und unseren Tieren am besten gedient…mehr erfahren
Good News: Nur etwa ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung nahm in den letzten 12 Monaten Antibiotika
Vertiefende InformationenKnapp ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung hat im letzten Jahr Antibiotika eingenommen. Doch was wissen Herr und Frau Schweizer über dieses Medikament? Über Resistenzbildung? Wenden sie Antibiotika richtig an? Eine repräsentative Umfrage zeigt, wo es Wissenslücken zu schliessen gilt.
Link zur: Bevölkerungsumfrage 2022
Was ist Antibiotikaresistenz?
AntibiotikaAntibiotikaresistenz bedeutet, dass Bakterien unempfindlich sind gegenüber Antibiotika. Bakterien haben die Fähigkeit, sich rasch an ihre Umgebung anzupassen. Dies ist ein natürlicher Vorgang. Sie können sich daher auch an Antibiotika gewöhnen und dagegen resistent werden. Antibiotika verlieren somit ihre Wirkung als Medikament. Dieser Anpassungsvorgang wird gefördert und beschleunigt, wenn Antibiotika zu oft oder falsch eingesetzt werden.
Resistent gegen Antibiotika werden also nicht der Mensch oder das Tier, sondern die Bakterien. Diese können sich sehr rasch vermehren und die Resistenz an andere Bakterien weitergeben. Da Bakterien fast überall vorkommen, werden sie auch leicht von einem Menschen auf einen anderen übertragen, oder auch von einem Tier auf einen Menschen und umgekehrt. Verursachen resistente Bakterien bei Mensch oder Tier eine Krankheit, kann diese nur noch schlecht oder gar nicht mehr behandelt werden. Sie führt im schlimmsten Fall sogar zum Tod.
Gesündere Tiere, weniger Antibiotika
TierIndem alles darangesetzt wird, Haus- und Nutztiere gesund zu halten, können Antibiotika eingespart werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Tiergesundheit zu fördern und stärken. Verschiedene landwirtschaftliche Branchen haben deshalb zusammen mit den Tierärztinnen und Tierärzten entsprechende Präventionsprogramme gestartet, mit Unterstützung des Bundes…mehr erfahren
Resistente Bakterien gelangen via Abwasser in die Umwelt
UmweltAntibiotikaresistente Bakterien und Antibiotika werden mit dem Urin oder Kot ausgeschieden. Sie gelangen durch die Kanalisation in die Abwasserreinigungsanlagen (ARA). Die ungefähr 700 ARA in der Schweiz behalten bis zu 99% der resistenten Bakterien zurück. Im Ausfluss der ARA gelangen also wenige resistente Bakterien in die Gewässer.
Weitere Einträge in die Oberflächengewässer sind durch das Ausschwemmen der Böden während starken Niederschlägen möglich. ARA und Gemeinden müssen gut zusammenarbeiten, um diese durch Regenwasser verursachten Einträge von ungereinigtem Abwasser in die Flüsse und Seen möglichst gering zu halten. Damit können auch Einträge von antibiotikaresistenten Bakterien aus Gülle und Mist von den Feldern verringert werden.
Antibiotika werden wie viele andere Medikamente und Chemikalien in den ARA nicht oder nur teilweise aus dem Abwasser entfernt und können nachteilige Einwirkungen auf die Wasserlebewesen haben. Um die Abwasserreinigung auch in diesem Bereich zu verbessern, werden ausgewählte ARA in der Schweiz im Moment aufgerüstet und modernisiert, damit sie zahlreiche Mikroverunreinigungen, einschliesslich der resistenten Bakterien, besser aus dem Wasser entfernen können. Mittelfristig dürfte sich das Vorkommen von Antibiotikarückständen und resistenten Bakterien in den Gewässern dadurch senken…mehr erfahren
Nutze sie richtig, es ist wichtig, auch bei Tieren
TierAntibiotika sollten sowohl beim Mensch wie auch bei Tieren nur dann eingesetzt werden, wenn sie unumgänglich sind. So viel wie nötig, so wenig wie möglich…
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Warum sind resistente Bakterien ein Problem?
AntibiotikaAntibiotika sind ein wichtiger Pfeiler der modernen Medizin. Verlieren sie ihre Wirksamkeit, hat dies weitreichende Folgen für Mensch und Tier. Die Behandlung von bakteriellen Infektionen mit resistenten Keimen dauert zum Beispiel länger oder ist in gewissen Fällen sogar unmöglich. Resistenzen können somit höhere Kosten in der Human- und Tiermedizin sowie in der Landwirtschaft verursachen und zu schweren Krankheitsverläufen oder sogar zu Todesfällen führen. Auch Personen oder Tiere, die nie im Leben Antibiotika erhalten haben, können von einer Infektion mit resistenten Bakterien betroffen sein. Weltweit ist eine starke Zunahme von solchen Resistenzen festzustellen. Dies ist ein besorgniserregendes Phänomen.
Wie verwende ich Antibiotika richtig?
MenschWenn Sie Fragen haben oder unsicher sind, wie Sie die Antibiotika einnehmen sollen, oder wenn Sie beispielsweise vergessen haben, die Antibiotika einzunehmen, wenden Sie sich an Ihre Ärztin / Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin / Ihren Apotheker. Antibiotika sind (verschreibungspflichtige) Medikamente, die zur Behandlung von bakteriellen Infektionen oder Entzündungen verschrieben werden. Ob eine Infektion behandelt werden muss, wird entweder aufgrund der Symptome des Patienten / der Patientin oder aufgrund von Laboruntersuchungen und/oder diagnostischen Tests entschieden. Nicht alle bakteriellen Entzündungen müssen mit Antibiotika behandelt werden. So werden die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers beispielsweise mit vielen Blasen- und Ohrenentzündungen von alleine fertig – ohne die Hilfe von Antibiotika…mehr erfahren
Bakterien kennen keine Grenzen
AntibiotikaZahlreiche Bakterien können zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt übertragen werden, auch resistente Keime. Antibiotikaresistente Bakterien gehen daher alle etwas an – unabhängig davon, ob das jeweilige Individuum (Person oder Tier) selber schon mit Antibiotika behandelt wurde oder nicht.
Newsletter Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR)
StAR publiziert einen elektronischen Newsletter, der Interessierte regelmässig über den Stand der Umsetzung der Strategie informiert.
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